Powołanie Pułkownika Schuberta do Ministerstwa Obrony
i garść wspomnień o Pułku.
Die Geschichte der k.k. 46. Schützendivision
August von Urbański
Feldmarschall-Leutnant
Am 28. April traf mich die sehr betrübliche Nachricht, daß Oberst Schubert, Kommandant des SchR. 32, ins Ministerium für Landesverteidigung berufen worden sei. Diese Abberufung eines bewährten Truppenkommandanten knapp vor der ersehnten Kriegsentscheidung empfand ich besonders schmerzlich. Als das Regiment zum Abschied seines bewährten Kommandanten versammelt war, erklärte ich der Mannschaft in ihren Muttersprache, was sie an ihrem Oberst verlieren, der das Regiment im Februar 1915 auf einem Tiefstand übernommen hatte und es zu einem schönsten Regimenter der Armee gewandelt hat.
Ein Offizier des Regiments schrieb anlässlich des Scheidens dieses allseits aufrichtig verehrten Kommandanten:
Auf einen wichtigen Posten ins Ministerium für Landesverteidigung berufen, nahm Oberst Karl Schubert, Kommandant des SchR. Neusandez, am 28. April 1918 Abschied von seinem Regiment. Schwer lastete die Trennung auf ihm und den Seinen.
Die aufreibenden wechselvollen Kampfe des Jahres 1914 waren vorbei. Schwere Blutopfer hatten die Gefechte dieser Zeit vom Schützenregiment Neusandez gefordert. Oberst Silvester Edler von Lukanović, der das Regiment in sieghafter Zuversicht ins Feld geführt hatte, erlitt am 5. September 1914 den Heldentod. Mit und nach ihm teilten nach viele seiner Getreuen das gleiche Schicksal, die besten und kampferprobtesten Männer sanken dahin, und immer mehr lichteten sich die Reichen der 32er. Der tapfere Oberst Richter, an die Spitze unseres Regiments gestellt, führte es unentwegt zu neuen Siegen. Anfang Dezember 1914 wurde Oberst Richter auf einen höheren Posten berufen und nun folgte in der Besetzung der höchsten Kommandostellen im Regiment eine Periode der Provisorien. Kurz vor Weihnachten 1914 brach über das Regiment die Katastrophe von Pinczów herein. Die Trümmer desselben, notdürftig durch beschleunigt nachgesandte Ersätze aufgefüllt, bildeten jene Truppe, die als das einst stolze Neusandezer Schutzeinregiment den Stellungskampf an der Nida, mit den nicht gerade geringen Anforderungen an die Disziplin und den Geist der Soldaten, zu führen hatte.
Am 31. Januar 1915 übernahm der damalige Oberstleutnant Karl Schubert, bisher Kommandant des Landsturm-Infanterieregiments Nr. 1, das Regimentskommando. Mit fester Hand ergriff er die Zügel, bald wusste er, wo es fehlte. Auf seinen Antrag wurde das Regiment aus der Front gezogen. Von früh bis abends wurde exerziert und geübt, es war eine harte, aber gute Schule. Nach seinem sicheren Willen erzog er sein Offizierskorps. Als Menschenkenner verstand er es, die Kräfte seiner Untergebenen abzuschätzen, den Ehrgeiz in jedem einzelnen zu wecken. Scheinbar unversehens war die Wandlung vollzogen. Als wohldisziplinierte, von gesundem Seist beseelte Truppe wurde das Regiment an wichtiger Stelle, gegen den Brückenkopf der Russen an der unteren Nida, eingesetzt.
Am 8. Mai 1915 begann die Kraftprobe des Regiments, die es glänzend bestanden hat. Dem ungestümen Anprall an die feindliche Nachthutstellung (Nachhutstellung) bei Stary Korczyn folgten die ruhmvollen Tage an der Koprzywianka, in welchen den Russen weit über 1000 Gefangene abgenommen wurden; es folgte der blutige Tag von Garbów, an dem das Regiment wahre Wunder an Opfermut verrichtete und hunderte Regiments-angehöriger die beschworene Pflicht mit ihrem Blute besiegelten. Die Weischel war erreicht, neue schwere Aufgaben harren ihrer Durchführung.
Nach langem Bahntransport, nach ermüdenden Gewaltmärschen war das Regiment dazu ausersehen, eine Bresche in die von Natur aus starke Bugstellung der Russen bei Sokal zu schlagen. Mit stürmender Hand nahmen die Neusandezer die Vorstellung der Russen in Konotopy am diesseitigen Ufer des Flusses, überschritten teils watend. Teils auf Notstegen, den durch Regengüsse hoch angeschwollenen Bug, hielten das erreichte User gegen wiederholte Angriffe des Feindes, um schließlich selbst zum erfolgreichen Sturm auf die russische Hauptstellung überzugehen. Am 18. Juli 1916 fiel der heldenmütigen Truppe Sokal als reise Frucht in den Schoß; unter dem Jubel der vom moskowitischen Joch befreiten Bevölkerung zogen die Neusandezer durch die im Ortskampf gesäuberten Straßen der Stadt.
Der 18. Juli bleibt für ewige Zeiten der höchste Ehrentag des Regimentes. Doch weiter wurde der Russe verfolgt. Bei Bukojma raffte er ich zu heftigen Widerstande auf; schwere Kämpfe hatte das Regiment hier zu bestehen. Bei Sapanów warf es im glänzenden Gegenstoß den über die Ikwa vorgedrungenen Feind zurück.
Wir allen diesen Ruhmestaten ist der Name Oberst Karl Schubert für immerwährende Zeiten untrennbar. Im Kampf ein glänzender Führer, meisterte er mit unerschütterlicher Ruhe die schwierigsten Lagen. Vorausblickend und zutreffend abwägend waren seine Dispositionen, Musterbeispiele logischer Denkschärfe und knapper, präziser Ausdrucksweise. Der langandauernde Stellungskrieg bot seinem unverdrossen nach Betätigung strebenden Geist reiche Gelegenheit, sein ausschließliches Ziel, das Ansehen und die Ehre des Regiments zu steigern. Streng dienstfordernd ging unser Oberst in gewissenhafter Pflichterfüllung mit seiner stählernen Arbeitskraft allen Untergebenen als mitreißendes Beispiel voran. Seine gerechte Strenge ereilte die Schuldigen, sein Lob mussten die hierdurch Ausgezeichneten doch einzuschätzen.
Von hoher sehniger Gestalt, scharf geschnitten Gesichtszügen mit sprechenden Augen fühlte ein jeder, der ihm nahte, die hohen Charaktereigenschaften dieses ritterlichen Offiziers. Sein berechtigtes Selbstbewusstsein, das Vertrauen in seine nie versagende Kraft ließen diesen ganzen Mann oft unnahbar erscheinen. Wer aber einen tieferen Einblick in sein innerstes Wesen zu werfen verstand, erkannte bald, welche Gefühlsarme, Liebe und Treue zu seinen Soldaten in der Brust dieses äußerlich rauhen Kriegsmannes wohnte. Die dienstliche Form seiner rastlosen Betätigungen auf dem weiten Gebiete der Fürsorge für Offiziere und Mann, die vielen seiner Initiative entstammenden Wohlfahrtseinrichtungen, waren der äußerliche Ausdruck seines väterlichen Empfindens für jeden einzelnen Mann des Regiments.
Daß ein so außergewöhnlich tüchtiger Führer auch von seinem Vorgesetzen nicht verkannt werden konnte, lag auf der Hand; eine stattliche Anzahl im Kriege erworbener Auszeichnungen, an der Spitze das Ritterkreuz des Leopoldordens, schmeckten als äußerer Ausdruck dieser Anerkennung die Brust unseres ersten Helden – Schubert!
Wir alle hofften, er werde einmal, seinem siegreichen Regimente stets voran, mit uns auch in die Friedensgarnison einrücken. Das Schicksal hat es anders gewollt.
Möge seiner Arbeit auf dem neuen Dienstposten ein reicher Erfolg beschieden sein. Mit seinem Divisionär, der ihn über alles schätze, hoffen die ganze 46. Schützendivision auf ein baldiges Wiedersehen mit Oberst Schubert im Felde!
K. k. Landwehr-Infanterie-Regiment Neu-Sandec Nr. 32
K. k. Landwehr-Infanterie-Regiment
Neu-Sandec Nr. 32
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